Keyvisual: CSR-Managementsystem

Einfluss der Stakeholder

Die Aktivitäten und Einstellungen der Stakeholder, d.h. aller Personen(kreise), die direkt oder indirekt durch die Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens betroffen sind, wirken sich auf den Erfolg Ihres Unternehmens aus. Zu den wesentlichen Stakeholdern zählen beispielsweise Mitarbeiter, Gewerkschaften, Kunden, Investoren, Zulieferer, NGOs und Journalisten. Wer Stakeholder als Partner begreift und mit ihnen in einen produktiven Dialog tritt, wird Vorteile für das Unternehmen generieren. Dies erfolgt oftmals im Rahmen von Gesprächen oder Panels, in denen gemeinsam mit Repräsentanten der einzelnen Stakeholder ‎wesentliche Themen identifiziert und diskutiert werden. So können beispielsweise im Austausch mit Lieferanten Fragen bezüglich des Schutzes der Menschenrechte entlang der Lieferkette aufgegriffen und gemeinsam Lösungsansätze entwickelt werden. Eine Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement kann sowohl Ihre Reputation, die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter als auch Ihre Produktivität stärken. Für die Analyse können Sie neben dem direkten Dialog ebenfalls Informationen aus Managementsystemen, Audits, Kunden- und Mitarbeiterbefragungen, Marktbeobachtungen oder weiteren Kennzahlensystemen nutzen. Große Unternehmen führen oftmals auch regelmäßige Stakeholderdialoge durch, bei denen die verschiedenen Gruppen und Unternehmensvertreter zusammenkommen.

Analysetools

Eine systematische Stakeholderanalyse, die untersucht, welche Stakeholder für das Unternehmen relevant sind und welche Anforderungen sie stellen, leistet einen wichtigen Beitrag zum Risikomanagement sowie zum langfristigen Unternehmenserfolg. Das Managementblatt „Stakeholder identifizieren“ (DOCX, 1.019 KB)  sowie der Praxisleitfaden des Bayerischen Landesamts für Umwelt zur Anspruchsgruppenanalyse sollen Sie bei der Analyse unterstützen. Wünsche und Einflüsse von Stakeholdern ‎zu beachten, unterstützt Sie zum Beispiel dabei:

  • Potenziale zu erkennen, zu nutzen und Risiken zu reduzieren.
  • Legitimation und Rechtssicherheit Ihres Handelns herzustellen.
  • Vertrauen und Akzeptanz zu gewinnen und
  • Trends zu erkennen und daraus Innovationen zu generieren.

Beispiel für ein aktives Stakeholdermanagement:

Ausgangsbasis:

Ein Umweltverband äußert wiederholt Kritik über den hohen Pestizidgehalt des Obstes, das ein Lebensmittelunternehmen auf dem deutschen Markt anbietet. Die Verkaufszahlen des Obstes sinken.

Ziele des Unternehmens:

Die Verkaufszahlen des Obstes steigern, den Pestizidgehalt reduzieren und negative Berichterstattung über das Unternehmen vermeiden.

Maßnahmen:

  • Einladung des Umweltverbandes zum offenen Dialog.
  • Bitte des Unternehmens an den Umweltverband, alle Fakten fundiert aufzubereiten.
  • Bitte des Unternehmens an den Umweltverband, Verbesserungsvorschläge (z.B. Einsatz von biologischer Schädlingsbekämpfung) einzubringen.
  • Kooperationsvereinbarung zwischen dem Unternehmen und dem Umweltverband, um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen.
  • Gemeinsame Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Umweltverband, um die Verbraucher über das Bemühen zu unterrichten, die Anbaumethoden in ökologischer Hinsicht zu verbessern.

 

Ihre Stakeholderanalyse kann immer nur eine Momentaufnahme sein, da sich sowohl Ihr Unternehmen als auch Ihr Unternehmensumfeld dynamisch entwickeln. Daher sollten alle Anspruchsgruppen in regelmäßigen Abständen – im Idealfall einmal jährlich – dahingehend überprüft werden, ob sich ihre Ansprüche an Ihr Unternehmen oder die Bewertung verändert haben. Ein Umweltverband kann zum Beispiel dann an Bedeutung gewinnen, wenn ein Wettbewerber mit ihm zusammenarbeitet, um das Umweltverhalten in der Lieferkette zu analysieren und zu verbessern.

 

3. Prioritäten setzen